Was kostet eine Narkose?

Beziehungsweise was darf und was muss eine Narkose kosten?

Zum Beispiel beim Zahnarzt oder bei Eingriffen im Bereich der „Schönheitschirurgie“?

In diesem Artikel (er)klären wir die Kosten für Vollnarkosen und Dämmerschlaf:

Wann wird die Vollnarkose nicht von der Krankenkasse übernommen?

Darunter fallen im Wesentlichen:

  • Narkosen für Eingriffe beim Zahnarzt oder MKG-Chirurgen ab dem 12. Lebensjahr
  • Narkosen für Eingriffe der plastische Chirurgie – sog.
    „Schönheitschirurgie“

Hier muss die Narkose in den meisten Fällen aus eigener Tasche von den Patienten bezahlt werden.

Das haben nicht wir Anästhesisten uns ausgedacht, sondern wird von den gesetzlichen Krankenkassen so festgelegt.

Was kostet die Vollnarkose bei einer Zahnbehandlung?

Ein ambulant erbrachte Vollnarkose, die bis zu einer Stunde dauert, kostet in etwa 300-400 Euro.

Wer das für teuer hält, sollte sich folgendes bewusst machen:

Eine Narkose außerhalb des Krankenhauses kann bzw. darf nur von einem Facharzt bzw. einer Fachärztin für Anästhesie durchgeführt werden.

Die Ausbildungszeit beträgt inklusive Medizinstudium mindestens 11, eher 12 Jahre.

Der Anästhesist braucht dazu noch eine qualifizierte Assistenzkraft – hier beträgt die Ausbildungszeit mindestens 3 Jahre – mit entsprechender Berufserfahrung eher 5 Jahre und mehr.

Dementsprechend hoch sind die Gehälter bzw. Lohnkosten der genannten Berufsgruppen.

Wie viel kostet Dämmerschlaf?

Aus diesem Grund ist es für die Bepreisung der Narkose auch weitestgehend unerheblich, ob der Patient eine Vollnarkose oder einen sogenannten „Dämmerschlaf“ – im Fachjargon: Analgosedierung – bekommt.

Maßgeblicher Kostenfaktor sind eben nicht die Medikamente oder das Material oder die Technik – auch wenn das viele glauben.

Sondern die Qualifikation und die Erfahrung des Anästhesie-Teams bestimmen in erster Linie die Kosten.

Und beeinflussen – wie bereits erwähnt – darüber hinaus auch das Qualitäts- und Sicherheitslevel der Narkose.

Sind die Kosten für eine Narkose gerechtfertigt?

Unsere Erfahrung zeigt: Die allermeisten Selbstzahler-Patienten sind vernünftig und haben kein Problem mit den Kosten für eine Narkose.

Ja es gibt sie: Leute, die zwar auf keinen Fall irgendetwas von einer OP mitbekommen wollen, aber die Narkose am liebsten zum Nulltarif hätten …

Doch was nix kostet, das ist auch nix!

Wenn man sich ansieht, was man für einen Schlüsseldienst bezahlt, der eine zugefallene Tür öffnet: hier werden locker 100-150 Euro fällig.

Bei einer geschätzten Arbeitszeit von 5 Minuten …

Nehmen wir Fachanwälte: hier werden gut und gerne 200-300 Euro pro Stunde in Rechnung gestellt.

Dementsprechend sind 300-400 Euro für eine Vollnarkose, die bis zu einer Stunde dauert, definitiv nicht zu viel verlangt.

Unser Video zum Thema:

Narkose Kosten

Was bekommen unsere Patienten für ihr Geld?

Sprechen wir vielleicht noch kurz darüber, was die Patienten für ihr Geld bekommen:

Wie gesagt: während Ihres Eingriffs werden die Patienten von einem Facharzt für Anästhesie und einer qualifizierten Anästhesie-Assistenzkraft lückenlos betreut.

Wir Anästhesisten steuern die Narkosetiefe und passen diese kontinuierlich an die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten an.

Wir überwachen die Atmung, das Herz-Kreislaufsystem, die Sauerstoffversorgung im Blut und weitere wichtige Körperfunktionen.

Wir betreuen die Patienten nach Ihrer Operation auch im Aufwachraum und sorgen dafür, dass sie möglichst wenig Schmerzen haben, keine Übelkeit verspüren und schnell wieder etwas trinken können.

Und, ganz wichtig: möglichst zügig wieder nach Hause können!

Qualitätsfaktor statt (lästiger) Kostenpunkt

Deshalb möchten wir noch einmal betonen:

Die Narkose sollte primär ein Qualitätsfaktor sein und kein lästiger Kostenfaktor!

Qualität in der Anästhesie bedeutet ein Maximum an Sicherheit und Komfort. Und Qualität hat eben immer ihren Preis.

Um es mal plastisch zu sagen:

Wir möchten auch nicht mit einer Billig-Airline fliegen, die an der Sicherheit spart, nur damit die Tickets billiger werden.

Vollnarkose bei plastischen Operationen (Schönheitsoperationen)

Noch ein Wort zu den Narkosekosten für Schönheitschirurgische Eingriffe:

Hier ist zu bedenken, dass (auch) die Anästhesie-Rechnung inklusive Umsatzsteuer ausgestellt werden muss.

Das erhöht die Kosten für die Patienten im Vergleich zu Selbstzahler-Leistungen, bei denen es um einen kurativen Eingriff (auch Heileingriff genannt) geht.

Egal ob mit oder ohne Umsatzsteuer: eine gute Narkose muss und darf ruhig etwas kosten.

Man kann sicher an vielen Stellen sparen …

Bei der Sicherheit und der eigenen Gesundheit sollte man dies besser nicht tun!